Mit Wein sind wir aufgewachsen. Zwischen Haugsdorf und Retz. Landkinder, die sich gerne von verschiedenen Regionen und Menschen inspirieren lassen. Um dann mit frischen Ideen zurückzukommen. So wie mit dem Plan, doch im alten Weinkeller unseres Großvaters gemeinsam Wein zu machen – mitten in der Haugsdorfer Kellergasse. So wie früher. So wie Opa. Gesagt, geplant, getan. Seit 2022 ist hier unser kleines Weingut zuhause.
Auf dem Weingut unseres Onkels Anton Schöfmann haben wir viel mitbekommen – da sind wir mitg’rennt, wie man bei uns sagt. Den direkten Zugang zur Natur haben wir von zuhause mitbekommen. Gewusst, wie viele Gräser- und Insektenarten am Retzer Altenberg zu finden sind? Unser Papa ist Biologe, seine Begeisterung für die Natur ansteckend. Deshalb wissen wir, wie bunt das Leben im Weingarten sein kann. Das wollen wir durch unsere Art des Wein-Machens erhalten, ja fördern. Da geht noch mehr.
Natürlich. Spontan. Gelassen. Eigentlich sind wir genau wie unsere Weine. Und auch ein bissl wie das Weinviertel. Das finden wir so spannend, gerade weil es so entspannt ist. Apropos entspannt. Wir lieben es, den ganzen Tag im Weingarten zu verbringen. Trödeln kann dich weiterbringen. Sich viel Zeit zu nehmen, ist unser Luxus. Und das gemeinsame Weingut unser Geschwister-Ding, mit dem wir neue Wege im Weinviertel gehen wollen.
Anna hat den Plan. Also meistens. Dass es beruflich der Wein wird, war bald klar. In der Tourismusschule in Retz gab’s die ersten Schritte in der Sommelierie. Dann ein paar Ausflüge in die Gastronomie. Später International Wine Business an der IMC Fachhochschule in Krems. Jetzt führt Anna die Geschäfte der Winzer-Vereinigung Vinea Wachau. Da bringt sie nicht nur rund 200 Betriebeunter einen Hut. Sondern auch den Wechsel zwischen der Wachau und dem Weinviertel. Dem einen und dem anderen Standbein. Der Rhythmus dabei? Spontan. Entspannt. So wie Anna
Wie geht’s noch besser? Eine Frage, die Laurenz stets beschäftigt. Schon seit der Weinbauschule in Klosterneuburg. Danach Praktika am Johanneshof Reinisch und am Weingut Ernst Triebaumer. Jetzt möchte sich Laurenz noch das ein oder andere Weingut anschauen, um Neues dazuzulernen. Jeder Schritt ergibt ein großes Ganzes – ein Zugang, den er auch bei seinem Zivildienst in Vorarlberg gelebt hat. Da hat sich Laurenz bewusst für einen Platz als landwirtschaftlicher Betriebshelfer entschieden. Neun Monate lang Kühe hüten und Bergkäse produzieren – da siehst du die Welt anders. Als geschlossenen Kreislauf. In die Richtung muss es wieder gehen, findet Laurenz. Auch im Weinbau.